Der Grund ist, dass hier jahrzehntelang völlig falsch agiert wurde. Die Innenstadt wurde vernachlässigt und der Speckgürtel konnte wachsen. Eine „Bespielung“ der Stadt mit Veranstaltungen und Musik an den Wochenenden im Sommer ist eine nette Sache, für mich allerdings nur das Tüpfelchen auf dem I. Der Buchstabe darunter, das I, muss zuerst aufgebaut werden.
Dabei geht es um eine ehrliche Zusammenarbeit mit Haus- und Geschäftslokalbesitzern in der Innenstadt. Diese müssen bei der Vermietung von Flächen und bei einem etwaigen Umbau oder der Attraktivierung ihrer Liegenschaften betreut werden. Widmungen für Büroflächen oder Ärztezentren am Stadtrand gehören gestoppt, solange adäquate Flächen in der Innenstadt vorhanden sind.
Ziehen wir Experten auf dem Gebiet der Innenstadtbelebung von Außerhalb zu Rate. Diese haben einen ganz anderen Blick auf Gmunden und können gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, Architekten, Landschaftsplanern und der Politik den nötigen Anstoß geben, um Gmunden vom Donut zu einen saftigen Krapfen zu verwandeln. Installieren wir einen Innenstadtkapitän/kapitänin, der/die bewusst NICHT politisch gesteuert das Ruder in die Hand nimmt und konkret Projekte umsetzt, sich aber auch um das Aussehen und den Zustand der Innenstadt kümmert.
Hören wir auf von einem Großprojekt zum nächsten zu springen und machen wir vorher unsere Hausaufgaben. Ist die Innenstadt vorzeigbar? Ist sie stilvoll und sehenswert? Sind die Toilettanlagen sauber und hygienisch? Haben wir eine Blumendekoration und genug Informationsmaterial, um unseren Gästen einen Überblick zu verschaffen und durch die Innenstadt zu leiten? Haben die Geschäftsinhaber über abgestimmte Öffnungszeiten nachgedacht, um gemeinsam als „ein Gmunden“ aufzutreten?
Ziehen wir alle gemeinsam an einem Strang, um Gmunden wieder zu einer lebendigen Stadt zu machen. Seien wir mutig und wagen wir einen Neustart. Ein Neustart, der geprägt ist von Zusammenarbeit, Bürgerbeteiligung und Transparenz.