Eypeltauer weiter: „Wenn junge Menschen Berufsausbildungswege einschlagen, zum Beispiel in einer Lehre oder in einer BHS, und dann nicht im Job bleiben, weil sie sich das irgendwie anders vorgestellt haben, dann müssen wir bei der Berufsorientierung einfach an vielen Schrauben drehen. Deshalb fordern wir NEOS eine verstärkte Berufsorientierung ab der fünften Schulstufe. Gerade in Oberösterreich, wo wir so viele Klein- und Mittelbetriebe haben, die erfolgreich sind und teilweise Weltmarktführer in Nischen sind, müssen wir diese Betriebe zudem auch wirklich in die Schulklassen reinholen. Wenn Bund und Land genau hier Möglichkeiten fördern, können Schülerinnen und Schüler viel früher und viel stärker einen Begriff davon haben, was es eigentlich an Chancen und Möglichkeiten in Oberösterreich gibt.
In Oberösterreich gäbe es Lehrstellen zum „Saufüttern“, die allerdings nicht besetzt werden können: „Wir haben also auch eine Lehrlingsnot. Deshalb haben wir NEOS auch im letzten Jahr die „Mehr für d’Lehr“-Kampagne gestartet und als einzige angesprochen, dass die Lehre zwar ein weltweites Erfolgsmodell ist, aber modernisiert gehört. Zum Beispiel kann es aus unserer Sicht nicht sein, dass die Allgemeinheit in Österreich den Master-Abschluss zahlt, den Meisterabschluss aber nicht. Am Weg zum Friseur-Meister fallen Kosten von mindestens 3000€ an, am Weg zum Elektrotechnik-Meister sind es mindestens 6000€. Der Gratis-Meister ist deshalb dringend notwendig, dass wir das noch immer nicht haben, ist volkswirtschaftlich nicht klug und ist vor allem was die Chancen im Land betrifft verheerend.“ NEOS wollen zudem eine moderne Ausbildungsordnung – viele Betriebe würden bereits viel moderner produzieren und arbeiten, die Ausbildungsordnung würde aber noch immer einen klassischen Hobel für Tischler-Lehrbetriebe vorsehen.