NEOS Oberösterreich haben heute ihre Herbstkampagne ‚MEHR FÜR D´LEHR‘ präsentiert. Es gebe bereits vieles das beim Thema Lehre gut funktioniere, die Lehre sei allerdings momentan auch einem Wandel ausgesetzt. NEOS wollen in den nächsten Wochen einen offenen Prozess starten, um die Lehre für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu wappnen und wichtige Erneuerungen anzustoßen, sagt NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer: „Gerade durch die Lehre hat Oberösterreich sich als Standort in den letzten Jahrzehnten viele Lorbeeren verdient. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sind heute aber massiv im Wandel. Deshalb wollen wir das Thema Lehre und duale Ausbildung jetzt angehen und nicht erst in 10 Jahren, wenn der Hut schon brennt. Außerdem muss die Lehre stärker als Bildungsweg wahrgenommen werden. Wir starten deshalb mit ‚MEHR FÜR D’LEHR!‘ einen offenen und umfangreichen Prozess, in den sich alle für eine Erneuerung der Lehre einbringen können. Wir werden in den kommenden Wochen in persönlichen Gesprächen, mit einer digitalen Ideenwerkstatt aber auch in breiten Diskussionen MEHR FÜR D’LEHR herausholen.“
Gerade in der Berufsorientierung geht MEHR FÜR D‘LEHR, so Eypeltauer: „Lehre ist Bildung. Im Kindergarten müssen wir beginnen die Talente der Kinder zu entdecken und zu fördern. Dazu fordern wir seit jeher eine echte Elementarbildung. In der Mittelschule müssen wir den Kindern und Jugendlichen dann zeigen, wie sie diese Talente auch nutzen können und in Chancen umsetzen. Wir sehen in vielen Projekten, die bereits gut funktionieren, dass Berufsorientierung ganz zentral auf dem Weg zu einer Lehre ist. Wir sind aber der Meinung, dass es mehr davon braucht und vor allem früher mehr davon braucht.“
NEOS wollen Schulen, den Unterricht und die Betriebe noch enger zusammenbringen: „Wir wollen, dass die Kinder so früh wie möglich ein realistisches Bild über die Berufe schaffen und Betrieben noch stärker die Möglichkeit geben als Talentscouts in die Klassen zu gehen. Im besten Fall schaffen wir es sogar, dass die Betriebe die Schulen zusätzlich mit Equipment versorgen. Ich war etwa in einer Mittelschule in Vorchdorf und habe dort bei jedem Computer einen 3D-Drucker gesehen. Nur ein Beispiel wie wir mehr aus Kooperationen zwischen Betrieben und Schulen herausholen könnten.“
Es brauche aber auch eine stärkere politische Stimme für die Lehre und ein Bekenntnis zur Lehre als starken Bildungsweg: „Im besten Fall gibt es bald eine:n Staatssekretär:in für Lehre. Jugendliche sollen mit 14 Jahren ein breites Bild davon haben, welche Möglichkeiten im Berufsleben es gibt und auch wissen, dass die Berufsausbildung gleichwertig zum akademischen Weg zu sehen ist. Wie wichtig eine starke Lehre ist, zeigt auch der aktuelle Arbeitsmarkt.“
NEOS wollen mit der Kampagne einen politischen Schulterschluss für eine Erneuerung der Lehre anstoßen und nehmen auch den Blickwinkel der Betriebe ein: „Der Arbeitskräftemangel ist nicht unter Kontrolle, wir haben weit über 30.000 offene Stellen. Und ein großer Teil der Lehrplätze kann nicht besetzt werden. Das hat Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft unseres Standortes. Unternehmer:innen wissen oft nicht was sie tun sollen. Die Politik muss diesen Arbeitskräftemangel auch beim Thema Lehre berücksichtigen. Die Betriebe, vor allem KMU müssen sich attraktiver gestalten können. Vor allem das Potential von Quereinsteiger:innen und Maturant:innen müssen wir durch die Anrechnung vorhandener Bildungsabschlüsse beim Gehalt, eine verkürzte Ausbildungsdauer und Stipendien besser nutzen“, so Eypeltauer. Auch gezielte Mentoring Programme für migrantische Lehrstellensuchende sollen in Oberösterreich stärker implementiert werden, um die besten Köpfe in die Betriebe zu holen.
„Wir NEOS sind überzeugt, nur gemeinsam finden wir die besten Lösungen und Ideen für die Lehre der Zukunft. Wir sagen bewusst, dass wir NEOS die Lehre nicht allein erneuern können. Wir wollen persönlich mit jenen ins Gespräch kommen, die die Lehre in Oberösterreich mit Leben erfüllen - die Betriebe, die Ausbildner:innen und die Lehrlinge, aber auch die politischen Vertreter:innen. Wir NEOS wollen ‚MEHR FÜR D’LEHR‘ - Mehr Mut, Mehr Fortschritt, Mehr politisches Bewusstsein und ja auch Mehr Geld“, so der Landessprecher.
Abfuhr für gläserne Landespolitik
„ÖVP und FPÖ wollen keine gläserne Landespolitik, das ist die bittere Wahrheit. Die heutige Ablehnung ist ein weiteres Zeichen dafür. Beide Parteien verweigern Bürgerinnen und Bürgern nicht nur den Zugang zu staatlichen Dokumenten, sondern verwehren auch den transparenten Einblick in die politische Entscheidungsfindung, das ist rückschrittlich und einer modernen Demokratie nicht würdig."
Kein Zahlenmaterial zu strafunmündigen
„Es gibt im zuständigen Ressort von Landesrat Lindner hinsichtlich der Kinder- und Jugendhilfe kein Zahlenmaterial, mit wie vielen strafunmündigen unter 14-Jährigen wir es in Oberösterreich jährlich zu tun haben. Die Mitteilungen, die bei den zuständigen Kinder- und Jugendhilfeträgern eingehen, werden nicht kategorisiert und strukturiert.“
Stärkung der Transparenz im Landtag
„Das Informationsfreiheitsgesetz ist ein wichtiger erster Schritt. Uns NEOS ist es wichtig, dass auch der Landtag so gläsern wie möglich ist, daher wollen wir die Transparenz ausweiten. Der Zugang zu staatlichen Dokumenten ist ein grundlegendes demokratisches Recht, das auch auf Landesebene gewährleistet sein muss.“
