Linz – Sprache ist der Schlüssel zu Chancengerechtigkeit und Bildungserfolg. In Oberösterreich gibt es aber immer noch erhebliche Defizite in der frühkindlichen Sprachförderung. Viele Kinder starten mit unzureichenden Sprachkenntnissen in die Schule – ein Nachteil, der oft zu Bildungsbenachteiligung und eingeschränkter sozialer Integration führt. NEOS bringen daher in der morgigen Landtagssitzung einen Antrag ein, der einen 3-Punkte-Plan für eine Deutschoffensive im Kindergartenalter umfasst. Ziel ist es, allen Kindern durch gezielte Sprachfördermaßnahmen die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen.
„Kinder, die sprachliche Defizite haben, starten nicht nur schlechter in die Schule, sondern sind auch in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe oft benachteiligt. Das darf nicht sein. Wir müssen Sprachdefizite früh erkennen und gezielt fördern, damit alle Kinder gut vorbereitet in die Schule starten können“, erklärt NEOS-Bildungssprecherin Julia Bammer.
Warum Sprachförderung entscheidend ist
Frühkindliche Sprachförderung legt den Grundstein für den Bildungserfolg und das spätere Leben. Besonders Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien benötigen Unterstützung, um sprachliche Barrieren zu überwinden. „Der Kindergarten ist der Ort, an dem Bildung beginnt. Hier müssen wir ansetzen, um Sprachkompetenzen zu stärken und allen Kindern bestmöglicheStartchancen zu ermöglichen“, betont Bammer. Ein Blick auf die aktuelle Situation verdeutlicht die Dringlichkeit: Nach Wien ist Oberösterreich das Bundesland mit dem höchsten Anteil an außerordentlichen Schüler:innen in Volksschulen. Diese Kinder haben aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse Schwierigkeiten, später dem Unterricht zu folgen – ein Problem, das durch frühzeitige Maßnahmen im Kindergarten reduziert werden könnte.
3-Punkte-Plan für eine Deutschoffensive im Kindergartenalter
NEOS OÖ fordern konkrete Maßnahmen für eine flächendeckende Sprachförderung:
- Verpflichtende Deutsch-Sommerkurse für Kinder mit festgestelltem Sprachförderbedarf nach dem letzten verpflichtenden Kindergartenjahr
- Stufenweise Erweiterung der wöchentlichen Besuchspflicht im verpflichtenden Kindergartenjahr für Kinder mit festgestelltem Sprachförderbedarf
- Verpflichtung der Erziehungsberechtigten zur Mitwirkung sowie Implementierung von Eskalationsstufen
Landeshauptmann ist gefordert
„Kinderbildung und -betreuung ist ein echtes Zukunftsthema und muss zur Chefsache gemacht werden. Es braucht den Gestaltungsanspruch des Landeshauptmanns, um die frühkindliche Bildung zu einer echten Priorität in Oberösterreich zu machen“, erklärt Felix Eypeltauer, NEOS-Landessprecher und Klubobmann im OÖ. Landtag. „Ein reines Verwaltungsverständnis reicht nicht aus. Wir müssen aktiv gestalten, Sprachbarrieren abbauen und den Grundstein für Chancengerechtigkeit legen.“
Sprachförderung hat gesellschaftspolitische Dimension
„Integration und Chancengerechtigkeit beginnen im Kindergarten. Sprachförderung ist nicht nur eine Bildungsaufgabe, sondern auch von zentraler gesellschaftspolitischer Bedeutung“, erklärt Eypeltauer. „Wenn wir Sprachbarrieren abbauen, stärken wir den Bildungserfolg und den sozialen Zusammenhalt. Investieren wir in die Sprachförderung, investieren wir in die Zukunft Oberösterreichs.“