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16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Julia Bammer
Julia Bammer

"Im Kindergarten und in der Schule können wir wirkungsvoll ein offenes Rollenbild vermitteln und zeigen, dass der starke Mann ohne Gewalt noch viel stärker ist. Aber auch am Stammtisch, in der Mittagspause und beim Fußballtraining müssen wir offen über Gewalt an Frauen sprechen und das Schweigen zu dem Thema brechen."

„Nach jedem Femizid, nach jeder Gewalttat an einer Frau und nach jedem Gerichtsprozess zu einem Verbrechen an einer Frau gibt es eine Welle an Presseaussendungen und Statements von Landesregierungsmitgliedern und oft sogar aus der Bundespolitik. Die tatsächlichen Folgen und Lehren aus diesen grausamen Vorfällen sind aber nicht annähernd so weitreichend, so laut und so vehement, wie es diese Presseaussendungen vermuten lassen. Die Frauenhäuser in Oberösterreich erhalten kommendes Jahr um 600.000 Euro mehr, das ist angesichts der Inflation und der Tatsache, dass wir nicht nur zu wenige, sondern viel zu wenige Anlaufstellen für betroffenen Frauen haben, für uns NEOS einfach zu wenig. Aber auch bei der Oö. Männerberatung erwarten wir uns deutlich mehr Aufwendungen. Die Richtung, dass beim Zentrum für Familientherapie und Männerberatung des Landes kommendes Jahr sogar Einsparungen beim Personal im Bereich der Psychotherapeut:innen geplant sind, stimmt also ganz und gar nicht“, sagt NEOS-Frauensprecherin Julia Bammer anlässlich der beginnenden 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. 

Ein wirkungsvoller Plan gegen Gewalt an Frauen muss endlich konkrete Perspektiven und Ziele bei der Prävention, Betreuung von Betroffenen, dem Schutz der Frauen sowie der Männerberatung vorlegen: „Gerade in den letzten Jahren hat die häusliche Gewalt massiv zugenommen. Die Frauenberatungen und Frauenhäuser sind hier oft die wichtigsten Anlaufstellen. Wenn gerade Frauenberatungen nicht in der eigenen oder der Nachbargemeinde zu finden sind, ist die Hemmschwelle oft schon wieder zu groß. Aber auch Frauenhäuser, die nicht einmal im eigenen Bezirk sind, sind eine Zumutung für Frauen, die unter Angst leiden und niederschwellig Hilfe suchen. Es ist deshalb unverständlich, dass etwa Frauen aus meiner Gemeinde Gmunden immer noch in ein Frauenhaus nach Vöcklabruck fahren müssen“, so Bammer, die auch darauf aufmerksam macht, „dass es gerade beim Thema Gewalt an Frauen nicht bringt, nach einer Nachfrage zu suchen – es braucht vertrauensvolle Angebote, auf die dann step by step Frauen zukommen werden. Gerade wenn ein Angebot neu etabliert wird, darf nicht sofort die Zahl der Beratungen als Grundlage für eine Weiterführung herangezogen werden.“ Bammer sei deshalb froh, dass etwa NEOS in St.Marien weiter für den Erhalt der Frauenberatung im Ort kämpfen. 

NEOS werden sich zudem weiter auf allen Ebenen für ein Aufbrechen von veralteten Rollenbildern und ein Enttabuisieren des Themas Gewalt an Frauen einsetzen. Beginnen müsse man schon im Bildungsbereich, sagt Bammer: "Im Kindergarten und in der Schule können wir wirkungsvoll ein offenes Rollenbild vermitteln und zeigen, dass der starke Mann ohne Gewalt noch viel stärker ist. Aber auch am Stammtisch, in der Mittagspause und beim Fußballtraining müssen wir offen über Gewalt an Frauen sprechen und das Schweigen zu dem Thema brechen."

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