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Wer verdient wirklich am Linzer CityBike-System?

Das Fahrradverleihsystem CityBike Linz ist auf den ersten Blick ein sinnvolles Mobilitätsprojekt. Es soll den Linzer:innen eine nachhaltige Alternative im Stadtverkehr bieten und wird durch Werbeeinnahmen finanziert. Doch ein genauerer Blick auf die Vergabe des Systems wirft einige Fragen auf – vor allem zur Eigentümerstruktur, zur Transparenz des Verfahrens und zur Rolle öffentlicher Gelder.

Ein Unternehmen mit SPÖ-Verflechtungen

Einer der zentralen Punkte in dieser Debatte ist die Eigentümerstruktur des CityBike-Betreibers. Während in der Gemeinderatssitzung über die Vergabe entschieden wurde, wurde nicht offengelegt, dass das Unternehmen letztendlich zu 100 % der SPÖ gehört.

Die Struktur sieht folgendermaßen aus:

Die City Bike Linz Rental Service GmbH ist Betreiber des Systems.

Dieses Unternehmen gehört zu 100 % der Gutenberg Werbering GmbH.

Die Gutenberg Werbering GmbH gehört zu 99,23 % der W2 Beteiligungs GmbH.

Die W2 Beteiligungs GmbH wiederum gehört zu 100 % der SPÖ.

Besonders bemerkenswert: Die City Bike Linz Rental Service GmbH wurde erst zwei Monate nach dem Gemeinderatsbeschluss gegründet. Das bedeutet, dass zum Zeitpunkt der Abstimmung über die Vergabe noch kein eigenes Betreiberunternehmen existierte. In den offiziellen Wortprotokollen ist zudem nicht von der Gutenberg Werbering GmbH die Rede, sondern lediglich von der künftigen Betreibergesellschaft.

Wer bezahlt eigentlich für diese Werbung?

Hier kommt eine weitere Frage ins Spiel: Welche Unternehmen schalten Werbung auf diesen Flächen? Besonders auffällig ist, dass die Linz AG regelmäßig Werbung auf den Werbetafeln des CityBike-Systems schaltet. Die Stadt Linz vergibt also ein Fahrradverleihsystem an eine SPÖ-nahe Firma, die dann Werbeflächen an ein stadteigenes Unternehmen verkauft – wodurch öffentliche Gelder indirekt in Richtung SPÖ fließen könnten?

Und nicht nur die Linz AG: Auch der Magistrat selbst nutzt diese Werbeflächen gerne für eigene Kampagnen. 

Mobilität oder Werbewirtschaft?

Ein weiteres Problem ist die Standortwahl der Verleihstationen. Die meisten CityBike-Stationen befinden sich in der Innenstadt und an hochfrequentierten Plätzen, wo sich die Werbeflächen gut vermarkten lassen. Aber ist das wirklich das Ziel eines Fahrradverleihsystems? Sollten nicht auch Wohngebiete und weniger zentrale Stadtteile mit Stationen ausgestattet werden? Es gibt einige Orte, an denen Verleihstationen keine Werbetafeln haben – vermutlich, weil dort der Werbewert zu niedrig wäre. Doch genau das zeigt das Kernproblem: Das System sollte nach Mobilitätskriterien ausgebaut werden – nicht nach Werbewirtschaftlichkeit.

Fazit: Ein gutes System mit offenen Fragen

Niemand stellt das CityBike-System selbst infrage – es ist ein wichtiger Bestandteil der städtischen Mobilität. Aber die Vergabe muss sauber abgelaufen sein. Öffentliche Mittel und Flächen müssen transparent verwaltet werden, und es muss klar sein, wer von einer Vergabe profitiert.

Jetzt heißt es: Antworten abwarten. Denn am Ende geht es nicht um Parteien, sondern um faire und transparente Vergabeverfahren für Linz.

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