Zum Inhalt springen
Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein.

NEOS nehmen Stellung zum Sonderprüfbericht des Linzer Kontrollamtes über das Brucknerhaus

Der jüngste Sonderprüfbericht des Kontrollamtes zur finanziellen und organisatorischen Führung des Brucknerhauses hat erhebliche Unregelmäßigkeiten aufgedeckt. Georg Redlhammer, Vorsitzender des Kontrollausschusses, steht an vorderster Front der kritischen Auseinandersetzung mit den Befunden. Besonders im Fokus: das Geschäftsgebaren des nunmehr freigestellten künstlerischen Leiters Dietmar Kerschbaum.

Die Befunde des Berichts

Das Kontrollamt verfolgte die Geldströme, deckte Zahlungsflüsse auf, analysierte Auftragsvergaben und untersuchte den Verdacht von In-Sich-Geschäften sowie Verstöße gegen Compliance-Richtlinien. Trotz vorhandener Richtlinien zeigt der Bericht, dass sich Kerschbaum nicht an diese gehalten hat. Besonders brisant: Kerschbaum und seine Ehefrau wurden für Projekte engagiert, die aus dem Budget des Brucknerhauses mit einer pauschalen Vergütung von jeweils 5.000 Euro vergütet wurden – Summen, die weit über das übliche Honorar anderer Künstler hinausgingen.

Redlhammers Kritik

Redlhammer kommentierte den Bericht scharf und verglich die Vorkommnisse ironisch mit einer "Dreigroschenoper", in der nicht der Kapitalismus, sondern die Geldvermehrung im Vordergrund steht. Er betont, dass die Vorgehensweise des Brucknerhaus-Leiters nicht nur finanzielle, sondern auch ethische Fragen aufwirft. Die Verwicklung der burgenländischen Consulting Firma pannART, deren Geschäftsführerin gemeinsam mit Kerschbaum haftet, und die überhöhten Provisionen für Sponsoringverträge sind weitere kritische Punkte.

Politische Verantwortung und Forderungen

Die politische Verantwortung für die Missstände sieht Redlhammer beim Linzer Bürgermeister Klaus Luger. „Es ist seine Aufgabe, die Strukturen der LIVA und des Brucknerhauses kritisch zu hinterfragen und klare Kontrollen sowie transparente Vergabeprozesse zu gewährleisten“, fordert Redlhammer. Der NEOS-Politiker kritisiert zudem, dass der Bürgermeister den Bericht vor der Kontrollausschusssitzung an die Presse weitergab und damit eine Vereinbarung brach.

Zukünftige Schritte

Die nächsten Schritte sind entscheidend: Es beginnt eine dreimonatige Frist, in der arbeitsrechtliche Konsequenzen für Kerschbaum gezogen werden müssen. Zudem wird geprüft, ob zivil- oder strafrechtliche Schritte eingeleitet werden und ob es möglich ist, das unrechtmäßig erworbene Geld zurückzufordern. Die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden wird dabei besonders kritisch betrachtet, und Redlhammer betont, dass diese mit mehr Demut und Transparenz ausgefüllt werden sollte.

Abschlussgedanken

NEOS in Linz setzen sich für eine gründliche Aufarbeitung und Neuausrichtung der Governance-Strukturen im Brucknerhaus ein. Die Linzerinnen und Linzer, die letztlich die finanziellen Lasten tragen, verdienen eine transparente und verantwortungsvolle Verwaltung ihrer Kulturstätten. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig eine kritische und konstruktive Oppositionsarbeit ist, um die Integrität öffentlicher Institutionen zu wahren.

Foto: Häferl (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Linz_-_Donaul%C3%A4nde_-_Brucknerhaus_-_1.jpg)

Vielleicht interessieren dich auch diese Artikel

Klaus Luger 2017-340x191
22.08.2024NEOS Team1 Minute

Die SPÖ Linz spielt „Catenaccio“ 

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger ist fanatisch bekennender Fußballfan „seines“ Klubs Blau-Weiß Linz. Dass unter seiner intensiven Mitarbeit der Verein das wahrscheinlich schönst gelegene Stadion Österreichs an der Donau bekam, ist eine eigene Geschichte.

Mehr dazu
Design ohne Titel (4)-1920x1079
05.08.2024NEOS Team2 Minuten

Masterplan „Gehen“: Linz auf dem Weg zur fußgängerfreundlichen Stadt

Linz hat sich das Ziel gesetzt, die Stadt fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der Masterplan „Gehen“, der bis zum Frühjahr 2025 vorliegen soll, soll nicht nur die Sicherheit und Aufenthaltsqualität für Fußgänger erhöhen, sondern auch eine wichtige Grundlage für zukünftige Projekte und Förderungen darstellen. NEOS Linz setzt sich dafür ein, dass bei der Planung und Umsetzung besonders auf Barrierefreiheit und die Bedürfnisse aller Altersgruppen geachtet wird.

Mehr dazu
Linzer Hauptbahnhof Busterminal-3872x2179
05.07.2024NEOS Team1 Minute

Kostenexplosion beim Busterminal

In Linz hat der geplante Umbau des Busterminals am Hauptbahnhof eine erhebliche Kontroverse ausgelöst, besonders nachdem der aktuelle Bericht des Landesrechnungshofs offenbarte, dass das Projekt durch jahrelange Verzögerungen der Stadt Lint nun nahezu doppelte Kosten verursacht. 

Mehr dazu

Melde dich für unseren Newsletter an!