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Kindeswohl im Mittelpunkt statt digitaler Überforderung

Julia Bammer
Julia Bammer

 "Es geht um das Kindeswohl, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen."

Intensive Handynutzung, übermäßiger Medienkonsum und Bewegungsmangel schaden der Entwicklung unserer Kinder

Linz – Der alarmierende Anstieg von Entwicklungsstörungen bei Kindern macht deutlich, dass wir Verantwortung für unseren größten Schatz übernehmen müssen. Studien zeigen, dass übermäßiger Medienkonsum, kombiniert mit Bewegungsmangel, die gesunde Entwicklung von Kindern erheblich beeinträchtigen kann.

Digitale Medien gehören zwar längst zum Alltag, doch ihr Einsatz bei Kleinkindern kann negative Folgen wie Sprach- und Sozialdefizite, Augenschäden, motorische Schwächen oder Konzentrationsprobleme nach sich ziehen. 

Verantwortung ernst nehmen

Für die notwendige Sensibilisierung und Aufmerksamkeit braucht es gezielte niederschwellige Beratungsangebote, die Förderung kreativer und bewegungsorientierter Aktivitäten, klare Leitlinien zur altersgerechten Mediennutzung sowie öffentliche Kampagnen. „Ein ‚altersgerechter Umgang‘, heißt etwa für Kleinkinder am besten ‚gar keinen Umgang‘ mit bewegten Bildern auf (kleinen) Bildschirmen. Es geht um das Kindeswohl, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, plädiert Bammer an die Verantwortung von uns allen. „Aus meiner Sicht wäre es klug, etwa im Eltern-Kind-Pass eine verpflichtende Beratung für Eltern einzuführen. Beim Thema Hundehaltung debattieren wir stundenlang über die Anforderungen, die wir an die Prüfungen zum Halten eines Hundes stellen, das ist auch wichtig; beim Kindeswohl tun wir das aber viel zu wenig.“

Rahmenbedingungen für eine gesunde Kindheit schaffen

Natürlich steht die Frage im Raum, wie wir in Bildungseinrichtungen mit digitalen Endgeräten umgehen wollen. Für Bammer ist bei allen Maßnahmen und Überlegungen das Alter der Kinder entscheidend. Im Kindergarten hätte der Einsatz von Tablets für Kinder nichts verloren. Studien zeigen, dass Kinder unter sechs Jahren durch Bildschirme kaum nachhaltig lernen – pädagogisch sind sie daher nicht sinnvoll. Tablets können für die Verwaltung genutzt werden, gehören aber nicht in die Bildungsarbeit mit Kindern. Für Volksschulen, so Bammer, sollte die Bildungsdirektion dringend ein klares und einheitliches Smartphone-Verbot erlassen, mit Ausnahmen für Sonderfälle wie Kinder mit Diabetes. „Das gilt nicht nur für den Unterricht, wo solche Regelungen in Schulordnungen bereits bestehen. Auch in den Pausen sollten Kinder dazu ermutigt werden, miteinander zu kommunizieren, anstatt auf einen Bildschirm zu starren. Schließlich gehört es zur kindlichen Entwicklung, auch mal Langeweile auszuhalten – das ist enorm wichtig!“ Das Wissen der Expert:innen liegt vor, jetzt müssen wir es auch nutzen und mutig Verantwortung übernehmen.

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