Oberösterreich ist am stärksten vom bundesweiten Arbeitskräftemangel betroffen. Fast ein Viertel aller österreichweit offenen Stellen befinden sich momentan in Oberösterreich. Den Unternehmen fehlen über 34.000 Arbeitskräfte, die den Betrieb am Laufen halten. Das bedeutet aber auch, dass in vielen oberösterreichischen Unternehmen derzeit kein optimaler Regelbetrieb möglich ist. Bestehende Arbeitskräfte müssen die offenen Stellen kompensieren und damit nicht nur Überstunden, sondern auch mehr Belastung standhalten. Das ist auf Dauer nicht tragbar, vor allem weil das Problem des Arbeitskräftemangels nicht neu ist.
"In den letzten 10 Jahren haben gerade ÖVP, aber auch FPÖ, viele Chancen bei der Kinderbetreuung, der Berufsorientierung, aber auch bei der Förderung von Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte liegen gelassen. Wie lange wollen die beiden Parteien diesen oft ideologisch begründeten Stillstand noch kultivieren? Was muss noch passieren, dass ÖVP und FPÖ es für Eltern in Oberösterreich ermöglichen, Vollzeit zu arbeiten und Kindern die besten Lebenschancen eröffnen?“, fragt NEOS OÖ Landessprecher Felix Eypeltauer angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Denn: Oberösterreich ist weiterhin Schlusslicht bei den Kinderbetreuungszahlen. Wie die aktuellen Daten der Statistik Austria für 2021/2022 zeigen, belegt Oberösterreich beispielsweise mit den bundesweit meisten Schließtagen den letzten Platz bei den Krabbelstuben.
"Oberösterreichs Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften, doch die Landesregierung lässt ihren größten Hebel, um zu helfen, unberührt. Die österreichweiten meisten Schließtage bei Krabbelstuben und das kaum vorhandene Ganztagesangebot zwingen Eltern mit Betreuungspflichten in Teilzeitstellen und verunmöglichen es wertvollen Arbeitskräften, arbeiten zu gehen. Das betrifft in aller Regel Frauen und fördert das Altersarmutsrisiko und finanzielle Abhängigkeit vom Partner.", zeigt Eypeltauer auf.
"Dass unsere jahrelange Kritik völlig richtig ist, zeigen auch die neuen Zahlen: 56,8% aller Frauen sind in Teilzeit, während der Bundesdurchschnitt bei 49,6% liegt. Es steht weiterhin unbestreitbar fest: Der mit Abstand größte Hebel, den die Landesregierung hat, um die Situation am Arbeitsmarkt zu verbessern, ist ein flächendeckendes, hochwertiges und ganztägiges Kinderbetreuungsangebot. Die zuständigen Landesregierungsmitglieder müssen hier endlich tatsächlich Abhilfe mit einer mehrjährigen Strategie schaffen, damit wir uns hier vom Schlusslicht der Republik ins Spitzenfeld katapultieren. Stattdessen gibt es bestenfalls das Drehen an sehr kleinen Schräubchen durch vereinzelte Maßnahmenvorschläge nach Dialogtouren, weil ÖVP und FPÖ hier ideologische Scheuklappen tragen.
Eltern, die arbeiten könnten und wollen, arbeiten Teilzeit, weil die Landesregierung sie mit einem unzureichenden Kinderbetreuungsangebot dazu zwingt. Kinderbetreuung ist in den Augen der Oö. Landesregierung offenbar ein Ort der Aufbewahrung, anstatt den Eltern einen selbstbestimmten (Wieder-)Eintritt in den Beruf und Kindern eine erstklassige Bildung zu ermöglichen. So schadet man Eltern und dem Standort Oberösterreich gleichermaßen.", so Eypeltauer.