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Bereits im Oktober haben NEOS Oberösterreich einen Schwerpunkt zum Thema Lehre gesetzt, einen offenen Prozess samt Kampagne gestartet und im November-Landtageinen einen dringlichen Antrag für „MEHR FÜR D‘LEHR“ eingebracht.
Dieser soll jetzt im Landtag zumindest zu einer Resolution an die Bundesregierung werden. Für NEOS-Klubobmann und Landessprecher Felix Eypeltauer sei das ein wichtiger Schritt, wenn gleich auch Landtag und Landesregierung selbst weiter gefordert sind: „Genauso wie die Themen mental health oder Windkraft, war auch die Lehre lange Zeit relativ weit unten auf der Prioritätenliste der Landesregierung. Ich freue mich, dass unsere Initiative ‚Mehr für d‘Lehr‘ der Entwicklung der Lehre im Land eine neue Dynamik bringt. Diese Lehre-Resolution ist auch deshalb so wichtig, weil wir als Land Oberösterreich, als das Wirtschaftsbundesland Nummer 1, unsere Interessen für den Standort viel stärker in Richtung der Bundesregierung formulieren müssen. Deshalb soll auch unser Antrag zum Fachkräftemangel in der Energiebranche in diese Resolution einfließen. Ich möchte mich auch bei allen anderen Parteien bedanken, dass hier nach unserer Initiative gemeinsam etwas für den Standort zustande kommt.“
Auch der Landtag und die Landesregierun müsse sich beim Thema Lehre aber selbst an der Nase nehmen: „Wir waren in den letzten Monaten intensiv in den Betrieben. Wir haben bei einer Podiumsdiskussion gemeinsam mit dem AMS OÖ-Geschäftsführer Gerhard Straßer, dem Ökonomen und NEOS-Lab Chef Lukas Sustala und Vertreter:innen der Betriebe und Lehrlinge diskutiert. Und wir waren draußen bei den Menschen. Die dort formulierten Wünsche sind vor allem auch im Aufgabenbereich des Landes. Wir dürfen uns, auch wenn es die Resolution geben wird, auf keinen Fall beim Bund abputzen.“ NEOS hätten aus den Zuschriften in ihre Online-Ideenkiste und den Gesprächen der letzten Monate eine Wunschliste der Oberösterreicher:innen formuliert.
„Der häufigste Wunsch ist, dass die Politik etwas gegen veraltete Vorurteile und Irrglauben rund um die Lehre tut – für ein besseres Image. Wir haben viel zu oft gehört, wie junge Menschen und auch Eltern glauben, dass man mit Matura und Studium viel leichter und besser einen Job findet als mit einer Berufsausbildung. Gerade angesichts des Fachkräftemangels wissen wir, dass das absolut nicht der Fall ist. Wir hören aber auch von vielen Schüler:innen, wie sehr sie sich mehr Berufsorientierung, auch noch in der Oberstufe wünschen. Auch in Gesprächen mit Betrieben haben wir gesehen, dass gerade Maturant:innen, die sich anstatt fürs Studium, für eine verkürzte Lehre entscheiden, extrem gefragt sind“, so Eypeltauer. NEOS fordern zudem eine Berufsorientierung bereits ab der 5. Schulstufe und eine engere Einbindung der lokalen Betriebe in den Unterricht.
„Eng verbunden mit dem Image der Lehre, sind die Rahmenbedingungen. Die Fragen nach Förderung, dem Gehalt oder nach Stipendien sind wichtige Entscheidungsgrundlage für junge Menschen. Der Wunsch nach einem Selbsterhalterstipendium für Lehrlinge, wie es NEOS bereits vorgeschlagen haben, ist auch in der Bevölkerung groß. Es ist zudem unverständlich, warum die Meisterprüfung nicht auch zumindest in Teilen vom Bund oder Land getragen wird, wenn gleich das bei Master-Prüfungen an Unis der Fall ist. Aber auch über höhere Einstiegslöhne nach der Lehre und flachere Gehaltskurven müssen wir diskutieren, auch hier gäbe es Potential für Anreize, hören wir aus den Betrieben“, sagt der NEOS-Landessprecher.
„Lehre ist Bildung. Die Politik, darf Berufschüler:innen deshalb nicht länger zu Schüler:innen zweiter Klasse machen. Die Lehre muss deshalb endlich als echter, gleichwertiger Bildungsweg angesehen werden. Dazu gehören auch Investitionen in Berufsschulen und realitätsbezogene Ausstattung. Ein Betrieb hat uns erzählt, dass die Maschinen in der Berufsschule nicht dem Stand entsprechen, den der Betrieb selbst für die Ausbildung seiner Lehrlinge bräuchte. Dabei hätte sich der Betrieb sogar mit anderen zusammengetan, um eine solche Maschine für die Berufsschule zu kaufen. Das ist dann an bürokratischen Hürden gescheitert“, sagt Eypeltauer. Auch das Bundesbudget zeige, dass Berufsschulen leider nicht genug finanzielle Unterstützung bekommen. Berufsschulen müssen gerade im Wirtschaftsland Oberösterreich an die Bedürfnisse der Betriebe angepasst werden.
„Das alles sind Dinge, die nicht wir NEOS uns aus den Fingern ziehen, das ist die Realität der Oberösterreicher:innen und der Betriebe. Deshalb mein Wunsch: Schaffen wir es jetzt gemeinsam, dass die oberösterreichische Politik diesen wertvollen Bildungsweg Lehre wieder nach vorne stellt, in Berufsorientierung und einen attraktiven Rahmen investiert und damit die Zukunft unseres Standorts absichert. Die Lehre muss Potentiale und Talente fördern. Das hat sich unsere Jugend verdient. Wenn wir den Fachkräftemangel bewältigen wollen, dann müssen wir den Lehrlingsmangel bewältigen. Und wenn wir den Lehrlingsmangel bewältigen wollen, dann brauchen wir eine Lehre, die als Chance gesehen wird und auch erste Wahl ist“, so Eypeltauer abschließend.
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