Zunächst muss man festhalten: Die beschwichtigenden Stimmen, welche die Versorgungssicherheit betonen, haben bislang Recht. Da wir in dieser Krise tatsächlich immer noch aus dem Vollen schöpfen und der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln in Österreich relativ hoch ist, besteht momentan trotz Hamsterkäufen sowie Grenzschließungen und den damit verbundenen Handelshindernissen noch kein Grund zur Sorge. Noch!
Denn die Abhängigkeit der österreichischen Landwirtschaft, der Lebensmittelverarbeitung und des Handels von Saisoniers und Arbeitskräften aus dem osteuropäischen Ausland könnte zu ernsthaften Problemen führen. Die Reisebeschränkungen auch innerhalb der Europäischen Union werden täglich verschärft. Jedenfalls sind etwa 60-70% der Arbeitskräfte in fleischverarbeitenden Betrieben ebenso aus dem Ausland, wie auch zahllose landwirtschaftliche Hilfsarbeiter, Erntehelfer_innen oder Angestellte im Lebensmittelhandel sowie der damit verbundenen Logistik. Dass die Landwirtschaftsministerin bereits jetzt eine (durchaus sinnvolle) Plattform zur Rekrutierung von freiwilligen Helfer_innen für die Landwirtschaft gestartet hat, illustriert, dass eine mittelfristige Bedrohung der Versorgungssicherheit nicht ganz abwegig ist.